Sternbild: Coma Berenices (Haar der Berenike) | Rektaszension: |
12h35,4m |
NGC 4548 |
Deklination: |
+14°30' |
Spiralgalaxie |
Helligkeit: |
10,1m |
Entdecker: Johann Elert Bode, 1774 |
Größe: |
5,4x4,3' |
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Entfernung: |
67 Millionen Lichtjahre |
Als 91stes Objekt in seiner Liste beschrieb Messier am 18. März 1781
einen "sternlosen Nebel, noch schwächer als M90", den er ein Grad
ostsüdöstlich von M88 beobachtete. Allerdings befindet sich in dieser
Gegend kein Objekt. Die Galaxie, die Messiers Koordinaten am nächsten
kommt, ist die 11,9m helle Spiralgalaxie NGC 4571. Da ihre
Flächenhelligkeit sehr niedrig ist, ist sie jedoch wahrscheinlich zu
dunkel für Messiers bescheidene Teleskope.
Welches Objekt Messier wirklich sah, läßt sich heute nicht mehr klären.
Mögliche Kandidaten wären zum BEispiel auch ein echter Komet oder eine
doppelte Beobachtung von M58.
Der wahrscheinlichste Kandidat für M91 ist wohl die 10,1m
helle Balkenspiralgalaxie NGC 4548. Auf jeden Fall ist sie kein ganz
einfaches Ziel, dürfte aber auch für Messier sichtbar gewesen sein.
1774 wurde sie von Bode entdeckt, 67 Millionen Lichtjahre trennen uns
von ihr.
Die Deutung M91=NGC 4548 geht auf W. C. Williams zurück und wurde im
Dezember 1969 in Sky & Telescope zur Diskussion gestellt. Sicher
ist nur, was d'Arrest über M91 schrieb: "Der Nebel M91 an dieser
Position existiert nicht mehr am Himmel."
Um NGC 4548 zu beobachten, benötigt man auf jeden Fall ein Teleskop
- Messier schrieb über die Galaxien des Virgo-Haufens nicht umsonst,
daß sie nur unter guten Bedingungen und nahe des Meridiandurchgangs zu
beobachten wären. Unter sehr guten Sichtbedingungen genügen heute aber
schon etwa 10 cm Öffnung, um zu erkennen, daß M91 eine Spiralgalaxie
ist - sie erscheint dann als Nebel mit hellem Zentrum, um den sich das
Schimmern von Balken und Spiralarmen erahnen läßt. Unter
durchschnittlichen Bedingungen wird man aber mehr Öffnung brauchen.