Sternbild: Sagittarius (Schütze) | Rektaszension: |
18h02,5m |
NGC 6514, Trifidnebel |
Deklination: |
-23°02' |
Diffuser Nebel mit offenem Sternhaufen |
Helligkeit: |
6,3m (Sternhaufen) |
Entdecker: Guillaume Le Gentil, wohl 1747 |
Größe: |
30' (Nebel), 28' (Sternhaufen) |
Entfernung: |
5.000 Lichtjahre |
Der Trifidnebel ist ein Emissionsnebel, der am Rand eines
Dunkelnebelkomplexes liegt, der bis zum Lagunennebel M8 reicht.
ImNorden schließt ein recht ausgedehnter Reflexionsnebel an den
eigentlichen Trifidnebel an. Auf Fotografien erscheint der
Emissionsnebel rot, da er im Licht von fluoreszierenden Wasserstoff
leuchtet, während der Reflexionsnebel durch Lichtbrechung blau
erscheint (der selbe Effekt, der auch unseren Himmel blau aussehen
läßt). Im Teleskop lassen sich auch die Dunkelwolken ekennen, die vor
dem Nebel liegen und erstmals von Wilhelm Herschel bemerkt wurden. Sie
sind für die charakteristische Dreiteilung des Trifidnebels
verantwortlich.
Messier hat 1746 den Trifidnebel genausowenig gesehen wie vor ihm Le
Gentil um 1750. Beide sahen lediglich die Sterne eines in den Nebel
eingebetteten Sternhaufens, dessen Licht den Nebelkomplex heute
beleuchtet. Der Sternhaufen wird gemeinsam mit den Sternen des etwa ein
halbes Grad nördlich liegenden Sternhaufen M21 auch als "Webb's
Kreuz" bezeichnet.
Für das bloße Auge verschwimmen M20 und M21 zu einem Nebel, der in
jedem Gerät in Sterne aufgelöst wird. Im Fernglas kann man den
eigentlichen Trifidnebel als fast
vollmondgroßes Schimmern erkennen, die Dreiteilung wird erst im
Teleskop deutlich. Da der Nebel sehr ausgedehnt ist, darf man nicht zu
hoch vergrößern, ansonsten wird M20 bildfüllend und ist nicht mehr von
der Hintergrundhelligkeit zu unterscheiden. Der Reflexionsnebel im
Norden gehört zu den wenigen Vertretern seiner Art, die hell und
ausgedehnt genug sind, um im Fernglas sichtbar zu sein.