Sternbild: Serpens Cauda (Schwanz der Schlange) | Rektaszension: |
18h18,8m |
NGC 6611, Adlernebel, Star Queen
Nebula |
Deklination: |
-13°48' |
Emissionsnebel mit offenem Sternhaufen |
Helligkeit: |
6,0m (Sternhaufen) |
Entdecker: Philippe Loys de Cheseaux, 1746 |
Größe: |
6' (Sternhaufen), 120x25' (Nebel) |
Entfernung: |
6.500 Lichtjahre |
Der Adlernebel ist ein 6.500 Lichtjahre entfernter Emissionsnebel
mit einem Durchmesser von rund 315 Lichtjahren, was dem 20.000fachen
Durchmesser unseres Sonnensystems entspricht. Ende der 1990er Jahre
entdeckte das Hubble Weltraumteleskop Gasglobulen in dem Nebel, lokale
Verdichtungen, aus denen neue Sterne entstehen. Die Bilder zeigten
außerdem "Elefantenrüssel" - dichtere Gassäulen im Windschatten
dichterer Regionen. In ihrer Umgebung hat der Sternwind junger Sterne
die benachbarten Gasmassen weggeblasen. Die Bezeichnung "Star Queen
Nebula" geht auf Robert Burnham jr. zurück, den die Form des Nebels an
eine nebelhafte Königin auf einem Thron erinnerte. Der Adlernebel
befindet sich im Sagittarius-Carina-Arm unserer Galaxis und gehört
möglicherweise zu dem selben Komplex wie der Omeganebel (M17 im
Schütze).
In den Adlernebel sind einige hundert Sterne eingebettet, die aus ihm
entstanden sind. Die ältesten Mitglieder des Sternhaufens haben ein
Alter von 800.000 Jahren, die jüngsten Sterne sind nur rund 50.000
Jahre alt. Der Sternhaufen ist etwa 65x70 Lichtjahre groß.
Philippe Loys de Cheseau bemerkte den Sternhaufen im Jahr 1746 als
erster, Messier nahm ihn im Juni 1746 in seine Liste auf. Der Nebel
wurde erstmals 1895 durch E. E. Barnard fotografiert, visuell ist er
kein leichtes Ziel.
Auch in einem lichtstarken Fernglas verschmelzen die Sterne zu einem
etwa 7 Bogenminuten großen Schimmern, in das etwa ein Dutzend Sterne
eingebettet ist. Der Nebel ist allenfalls mit indirektem Sehen zu
erkennen. Im Teleskop benötigt man eien dunklen Himmel, um den Nebel
erkennen zu können, Nebelfilter sind empfehlenswert. Am besten wirkt
der Nebel jedoch auf Fotografien.